Hutprofile -technische Beschreibung und Einbaubeispiele

Für den fachgerechten Anschluß von seitlichen Zulaufleitungen an mit Inlinern sanierten Kanälen und Leitungen bietet sich der Einsatz von Hutprofilen an.

 

Für den fachgerechten Anschluß von seitlichen Zulaufleitungen an mit Inlinern sanierten Kanälen und Leitungen bietet sich der Einsatz von Hutprofilen an.

 

 

Die Zulaufanbindungssanierung kann in Abhängigkeit der jeweiligen Zulauf- und Schadenssituation auf Grundlage verschiedener Reparaturtechniken durchgeführt werden. Neben Injektionsverfahren und Robotertechnik kann die Sanierung auch mittels der Sonderform eine Kurzlinertechnik, dem Hutprofil, erfolgen.

 

Einsatzbereich:

Der Hauptanwendungsfall von Hutprofilen ist die fachgerechte Anbindung seitlichen Anschlussleitungen an einen bereits mittels Inlinertechnik sanierten Hauptkanal oder auch Hauptleitung.

Der Einsatz kann i.d.R. in kreisförmigen Querschnitten von DN 200 – 600 mm erfolgen. Die Einbaulänge des Anschlussschlauchstückes beträgt i.d.R. 0,2 bis 1,0 m.

 

Eingesetzte Materialien:

Hutprofile bestehen aus Trägermaterialien (Glasfaserlaminat oder Filz), welche mit Harzen getränkt sind.. Sie setzen sich aus dem eigentlichen Kragen (welcher später mit der Innenwand des Hauptkanals verklebt) und einem damit verbundenen Anschlussschlauchstück (unterschiedlicher Länge) zusammen.
Das Anschlussschlauchstück wird während des Sanierungsvorganges in die Anschlussleitung inversiert und verklebt dort mit der Rohrwandung.

 

Insbesondere sind folgende Vorarbeiten zum erfolgreichen Einsatz der Hutprofiltechnik erforderlich:

- Vor Sanierung von Hauptkanälen mittels Inlinertechnik, ist die exakte Lage der

  seitlichen Anschlüsse einzumessen (analog z.B. Robotertechnik). Dies dient dem 

  passgenauen Auffräsen nach Inlinereinbau.

- Anfräsen bzw. Anrauen des Bereiches, in dem nachfolgend die Hutkrempe

  eingeklebt wird.

- Reinigung der Anschlussleitung und des Einbindungsbereiches

 

Nachstehende Grafik zeigt den Einsatz einer Hutprofiltechnik in einem Abwasserkanal:

Verfahrensbeschreibung:

Das Hutprofil wird zum Einsatz entsprechend Schadensbild und Einbauwinkel (in die seitliche Anschlussleitung) konfektioniert und danach eingeharzt. Dieser Imprägnier-vorgang erfolgt meist manuell, z.T. auch über Erzeugung eines Vakuums.

Mit Hilfe eines druckluftbetriebenen Versetzpackers oder sonstiger Robotertechnik wird das Hutprofil unter Kamerabeobachtung an der Schadstelle positioniert.

 

Durch einen Umstülpvorgang wird das Anschlussschlauchstück in die seitliche Anschlussleitung eingeführt und der Kragen (Krempe) des Hutprofiles gleichzeitig an die Rohrinnenwand des Hauptkanals gepresst.

Die Aushärtung erfolgt entweder mit Umgebungstemperatur oder mittels Unter-stützung verfahrensabhängiger Wärmeerzeugung.

Nach Aushärtung wird der Sanierungspacker (Schalungselement) entlüftet und an den Einsatzpunkt der Haltung zurückgeführt.

 

Empfehlung:

- Bei Sanierung des Hauptkanals mittels Inlinertechnik sollte eine Kombination von

   Injektionsverfahren (z.B. KATE-Schalungstechnik) zur Vorsanierung ausgebro-

   chener Anschlussbereiche (Hohlraumbildung) und nach Inliner Hutprofiltechnik

   gewählt werden.

- Die Sanierung von einzelnen Anschlussbereichen im nicht mittels Inlinertechnik

  o.ä. vorsaniertem Hauptkanal ist stark einzugrenzen. In Abhängigkeit vom

  Schadensbild (z.B. weiterführende Rissbildungen, Ausbrüche, Hohlraumbildungen

  etc.) kann der Sanierungserfolg beispielsweise im Wesentlichen komplett

  ausbleiben.

- Die falsche Einmessung bzw. Einschätzung des Anschlusswinkels sowie

  unpassender Materialeinsatz können zu Faltenbildungen führen (Abflusshindernis).

Beispiel 1 - fachgerechter Einbau nach Inlinersanierung

Beispiel 2 - fachgerechter Einbau nach Inlinersanierung

Die vorstehend von uns eingestellte Bilder wurde freundlicherweise von der Fa. Schwalm-Robotics, Bad-Hersfeld und der Fa. PKT-Rohr Frei, Lemgo (Bilder 1+2) zur Nutzung freigegeben.

Die Videoclips stammen vom Verfasser der Seite und beziehen sich auf Sanierungsarbeiten der Fa. HM-Kanaltechnik, Geroldsried.

 

 

 
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